Im Rahmen der Diskussionen für Regulierungsstandards für Baustellen an Grubendämmen, in denen entsprechende Sicherheitsbestimmungen für die dort beschäftigten Arbeitnehmer festgelegt werden sollen, legte die brasilianische BHI-Mitgliedsgewerkschaft SITICOP-MG einen Antrag vor. Dieser zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen der mehreren Tausend Arbeitnehmer zu verbessern, die auf den im ganzen Land verbreiteten Baustellen zur Errichtung von Dämmen zur Ablagerung von schlammförmigen Bergwerksabraum beschäftigt sind.
Der Antrag ist Teil des gemeinsamen Arbeitsplans von SITICOP-MG und der BHI. Dieser wurde infolge des Bruchs des von Samarco Minerações betriebenen Fundão-Damms im Jahr 2015 erarbeitet. Bei diesem Dammbruch verloren 19 Menschen ihr Leben, 14 davon waren Beschäftigte des Bausektors. Zu den von SITICOP-MG und der BHI im Anschluss an das Unglück erarbeiteten Maßnahmen gehörten neben in brasilianischen Gerichten durchgeführte Aktionen auch Aktivitäten auf internationaler Ebene, mit deren Hilfe Verletzte sowie die Familien der Opfer entschädigt werden sollten. Darüber hinaus sollte durch die Ergreifung dieser Maßnahmen verhindert werden, dass sich ähnliche Unfälle erneut ereignen.
Der Antrag sieht Regulierungen für die Zertifizierung der Betreiberunternehmer der Dämme sowie die Überprüfung der Risiken vor. Darüber hinaus enthält er Bestimmungen für die zum Einsatz kommenden Schutzausrüstungen der Arbeitnehmer sowie für die Installation von Schildern mit Warnhinweisen. Zudem werden Vorgehensweisen bei Explosionen definiert und es sind Vorschriften für die Messung von Schadstoffen vorgesehen. Des Weiteren sollen unternehmensinterne Ausschüsse für die Vorbeugung von Unfällen (CIPAS) eingerichtet sowie Zugang zu Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen am Arbeitsplatz geschaffen werden.