Kein Tarifabkommen in Sicht im deutschen Bauwesen

Nachdem auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern im Baugewerbe am 25. Juni ergebnislos verlief, bleiben die 850.000 Beschäftigten der Branche in Deutschland weiterhin ohne neuen Tarifvertrag. Daraufhin empfahl der Verhandlungsausschuss der IG BAU einstimmig, das Schlichtungsverfahren anzurufen, das beiden Seiten 14 Tage Zeit einräumt, zu einem Ergebnis zu kommen.  

Die Hauptpunkte bei den Unstimmigkeiten zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern betreffen die Lohnerhöhungen und das Wegegeld für Arbeitnehmer, die inmitten der Pandemie zu den Baustellen fahren. Der IG BAU zufolge boomt der Bausektor in Deutschland trotz der Covid-19-Krise, daher ist es durchaus möglich, den Arbeitnehmern faire Vergütung für ihre harte Arbeit während der Gesundheitskrise zu zahlen. Doch die Arbeitgeber wiesen die Forderung der IG BAU zurück mit der Begründung, die Corona-Krise habe viel Unsicherheit in die Branche gebracht, weswegen sie alle Vorschläge der Gewerkschaften für das neue Tarifabkommen ablehnen.  

IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführer Carsten Burckhardt sagte, man habe bereits viele Vorschläge unterbreitet, um einen Kompromiss zu erzielen. „Jetzt muss eine Lösung gefunden werden. Wenn wir am Ende des Schlichtungsverfahrens keinen Kompromiss schließen können, endet unsere Friedenspflicht.“