Erstes Pilotschulungsprogramm zu FSC als Organisierungstool für afrikanische BHI-Mitgliedsorganisationen

18 September 2017 13:05

 

Das BHI-Regionalbüro Afrika und Mittlerer Osten führte vom 13. bis 15. September 2017 gemeinsam mit dem Forest Stewardship Council (FSC) den ersten Schulungsworkshop über das FSC-Zertifizierungssystem für BHI-Mitgliedsorganisationen aus dem südlichen Afrika durch. Die zentrale Zielsetzung der Workshops bestand darin, die Gewerkschaften über die Rolle der Forstzertifizierung als nützliches Instrument zur Förderung der Arbeitnehmerrechte und zur Entwicklung von Strategien für Beschäftigte bei FSC-zertifizierten Unternehmen zu schulen.

Mittels partizipativer Lernmethoden erhielten die Teilnehmer einen Überblick über die FSC-Grundprinzipien. So wurden im Rahmen der Veranstaltung die Organisationsstruktur des FSC sowie dessen Ansätze im Hinblick auf Umweltprobleme erörtert. Dabei wurde immer wieder auf die zehn Grundsätze für nachhaltige Forstwirtschaft, die Zertifizierung der Produktkette sowie die FSC-Kriterien für kontrolliertes Holz eingegangen. Die Teilnehmer wurden dazu aufgefordert, die aktuellen Entwicklungen in der Forstwirtschaft und die damit verbundenen Herausforderungen für die im Sektor beschäftigten Arbeitnehmer vor dem Hintergrund der globalen Versorgungskette (Global Supply Chains) zu sehen und ihre gewerkschaftliche Arbeit strategisch darauf auszurichten.

In den Diskussionen über nachhaltige Forstwirtschaft stand das Prinzip 2 der zehn FSC-Grundprinzipien im Vordergrund, da es sich direkt auf die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsbelange bezieht. Die Grundprinzipien berücksichtigen die acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die Teilnehmer tauschten sich darüber aus, inwieweit die FSC-Bestimmungen in ihrem jeweiligen lokalen Kontext zur Anwendung kommen. Vor diesem Hintergrund diskutierten sie über Probleme im Hinblick auf Tarifverhandlungen, die Vereinigungsfreiheit, Gleichstellung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, nachhaltige Forstwirtschaft, Mindestlöhne entsprechend der Gesetzgebungen vor Ort, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Arbeitnehmer sowie über Konfliktlösungsmechanismen. Auf der Grundlage dieser Diskussionen entwickelten die Schulungsteilnehmer landesübergreifende Strategien und arbeiteten einen Aktionsplan für Gewerkschaften aus, damit sich diese im Sinne des Schutzes der Arbeitnehmerrechte auf nationaler, regionaler und globaler Ebene in die FSC-Prozesse einbringen können.

Die Schulungsteilnehmer besuchten auch ein FSC-zertifizierten Holzbetrieb in der Region Eston in der Provinz KwaZulu-Natal. Hier sprachen sie mit der Geschäftsführung und dem für FSC-Belange zuständigen Bereichsleiter über Arbeitnehmerrechte und besichtigten verschiedene Betriebsniederlassungen. Die Schulungsteilnehmer konnten sich auf diese Weise ein Bild über die Abläufe der Forstzertifizierung vor Ort machen. Aus diesen Beobachtungen konnten sie Schlüsse für Organisierungsstrategien im südlichen Afrika ziehen.

An dem Workshop nahmen Vertreter der BHI-Mitgliedsorganisationen CEPPWAWU aus Südafrika, SINTICIM aus Mosambik, SAPWU aus Swasiland sowie GAPWUZ aus Zimbabwe teil. Darüber hinaus nahmen auch der FSC-Koordinator für das südliche Afrika, Manushka Moodley, der BHI-Vertreter für Afrika und den Mittleren Osten, der regionale Weiterbildungsbeauftragte sowie der BHI-Koordinator für globale Projekte teil. Der Workshop wurde von der internationalen Unternehmensberaterin Jeanette Clarke unterstützt.