Gewerkschaftsmitglieder auf den Philippinen demonstrieren gegen Prekarisierung der Arbeitnion

09 August 2018 10:01

Mitglieder des philippinischen Gewerkschaftsverbandes Federation of Free Workers (FFW) nahmen an der Protestaktion vor dem philippinischen Senatsgebäude teil und forderten ein Ende der prekären Arbeit.

Hunderte von Mitgliedern der Koalition für Arbeit Nagkaisa!, zu der auch die BHI-Mitgliedsorganisationen FFW der Philippinische Gewerkschaftsbund (NUBCW) und der Gewerkschaftsverband ALU gehören, versammelten sich am 6. Juli vor dem philippinischen Senatsgebäude in Manila und forderten die rasche Umsetzung der Gesetzgebung zur Beendigung der Prekarisierung der Arbeit im Land.   

Gemäß dem aktuellen philippinischen Arbeitsrecht können Arbeitnehmer für bis zu sechs Monate unter Vertrag genommen und dann wieder entlassen werden. Dabei bleiben ihnen die üblichen Leistungen für Arbeitnehmer versagt, wie unter anderem Sozialversicherungsschutz, bezahlter Urlaub oder die Arbeitgeberbeiträge an Krankenkassen.

„Die zunehmende Prekarisierung der Arbeit stand im Fokus der Verhandlungen, die Präsident Duterte mit den Arbeitnehmern geführt hat. Diese machen sich nun zunehmend Sorgen um die verzögerte Umsetzung der Vereinbarungen“, erläutert BHI-Regionalbeauftragter Apolinar Tolentino. „Wir hoffen nun, dass der Gesetzentwurf rasch vom Senat verabschiedet wird, damit der prekären Arbeit auf den Philippinen ein Ende gesetzt werden kann und Millionen von ausgebeuteten Arbeitnehmern wieder die Kontrolle über ihr Leben erhalten."  

Der Druck zur Umsetzung des „Gesetzes über die Rechtssicherheit eines dauerhaften Arbeitsverhältnisses“ wurde in erheblichem Maße auf dem Rücken der Arbeitnehmer des Lebensmittelkonglomerats NutriAsia ausgetragen. Das Unternehmen geriet in die Schlagzeilen, nachdem Sicherheitskräfte Protestaktionen der Arbeitnehmer gewaltsam niedergeschlagen hatten. Darüber hinaus hat ein kürzlich ergangener Erlass, der streikende Arbeitnehmer des Hotelsektors dazu zwang, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren, das Gefühl verstärkt, dass die Regierung die Problematik der Prekarisierung der Arbeit nicht ernst nimmt. In Solidarität mit den Arbeitnehmern von NutriAsia und vielen anderen Beschäftigten im Land organisierten sich die FFW-Mitglieder über #TrabahongRegular ("Geregelte Arbeit") und forderten Gerechtigkeit für die Arbeitnehmer von NutriAsia. 

„Der Einsatz von Gewalt bei NutriAsia ist eine direkte Folge der Prekarisierung der Arbeit auf den Philippinen“, erläuterte Sonny Matula, Rechtsanwalt des Gewerkschaftsverbandes FFW und Vorsitzender der Koalition für Arbeit Nagkaisa! Das Gesetz über die Rechtssicherheit eines dauerhaften Arbeitsverhältnisses sollte dringend umgesetzt werden. Nur bei Verabschiedung dieses Gesetzes können die Arbeitgeber daran gehindert werden, arbeitsrechtliche Bestimmungen zu umgehen. Zudem wird und das Ministerium für Arbeit und Beschäftigung (DOLE) nach der Verabschiedung des Gesetzes dazu ermächtigt, Gesetze wirksam umzusetzen."