Der moldawische Bauarbeiterverband SINDICONS hat eine Kampagne ins Leben gerufen, um das Recht auf Leistungen im Falle eines vorzeitigen Renteneintritts zurückzuerlangen. Bislang haben mehr als 700 Gewerkschaftsaktivisten und SINDICONS-Mitglieder aktiv an der BHI-Kampagne „Frühlingsoffensive“ mitgewirkt. Im vergangenen Dezember war die Altersgrenze für den Renteneintritt für Frauen auf 62 und für Männer auf 65 Jahre angehoben worden.
Sämtliche Sozialleistungen für unter gefährlichen Arbeitsbedingungen tätige Arbeitnehmer wie beispielsweise Minenarbeiter oder für an Zementbrennöfen Beschäftigte waren im Vorfeld gestrichen worden. Für Hunderte von Mitgliedern der moldawischen BHI-Mitgliedsorganisation SINDICONS hatte dies einen drastischen Anstieg des Renteneinstiegsalters von 54 auf 65 Jahre zur Folge. Vor dem Hintergrund der durchschnittlichen Lebenserwartung von Minenarbeitern bzw. von im Zementsektor beschäftigten Arbeitnehmern bedeutet dies, dass viele von ihnen das Renteneintrittsalter nicht erleben werden.
Im April 2017 stattete die Gewerkschaft den Arbeitnehmern an acht verschiedenen Arbeitsplätzen wie Steinbrüchen oder Zementwerken Besuche ab, um mit ihnen über die Kampagne zu diskutieren. Die Kampagnenstrategie wurde im Rahmen eines Workshops weiter ausgearbeitet. Am 28. April fand ein Treffen mit Vertretern des Arbeitsministeriums zur Schaffung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe statt, die sich nun mit der technischen Seite der Vorschläge für die entsprechenden Gesetzesänderungen auseinandersetzt.
Ende März organisierte die Gewerkschaft eine Demonstration vor dem nationalen Parlament in Chisinau und stellte Verbindungen mit anderen Interessengruppen her.Unter Mitwirkung des nationalen Gewerkschaftsdachverbands sowie einer Gruppe von Arbeitgebern aus dem Baumaterialiensektor wurde dem Arbeitsministerium ein gemeinsamer Forderungskatalog vorgelegt.