Ambet Yuson ruft EFBH-Generalversammlung auf, globale Solidarität zu demonstrieren

11 November 2019 08:24



Generalsekretär Ambet Yuson bat die Delegierten, als Zeichen ihrer Solidarität ihre Unterschrift unter das gemeinsame Schreiben von BHI und EFBH zu setzen, mit dem der australische Senat aufgefordert werde, internationales Arbeitsrecht einzuhalten und die Ensuring Integrity Bil(den Gesetzentwurf zur Integritätssicherstellung) abzulehnen. Gleichzeitig bat er die Anwesenden darum, die Mobilisierung der Bevölkerung in Chile zu unterstützen.


Zentrales Motiv seiner Rede war das Musical “Stop the World – I want to Get Off.”

(Haltet die Welt an – ich will aussteigen). Dabei stellte er klar: „Natürlich können wir die Welt nicht einfach anhalten und aussteigen. Aber wir können den Klimawandel begrenzen, Sozialdumping, Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz ein Ende setzen, und so diese Welt zu einer besseren machen.


Er sprach über die Verantwortung der europäischen Gewerkschaften in Sachen Handel und Investitionen sowie ihre Aufgabe, sich nicht nur national, sondern auch regional zu organisieren.


Yuson erklärte: „Wenn die Arbeit von Gewerkschaften tatsächlich Wirkung zeigen soll, müssen wir sicherstellen, dass dahingehende Bemühungen mit der gewerkschaftlichen Politik im Hinblick auf kritische Themen in anderen Teilen der Welt auf einer Linie liegen. Mit anderen Worten, es gilt, eine globale Strategie zu fahren. Angesichts der globalen Handels- und Investitionsstrukturen von heute gehört es zu den wichtigsten Aufgaben von Gewerkschaften, zweierlei sicherzustellen: zum einen, dass die Rechte von Investoren nicht über Menschenrechte gestellt werden, und zum anderen, dass nationale Gesetze oder Vorschriften ebenso wie internationale Arbeitsnormen auch für Investoren gelten. Es macht einen himmelweiten Unterschied, ob eine gute Performance auf der Bühne der Weltwirtschaft auf Effizienz und Qualität der Leistung basiert, oder aber auf dem Rücken unfreier Arbeitnehmer, durch Zwangs- oder gar Kinderarbeit erzielt wird – ohne jedes Recht auf Seiten der Arbeiter, Gewerkschaften zu gründen oder Tarifverhandlungen zu führen.“


BHI und EFBH können zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sowohl chinesische multinationale wie auch europäische Bauunternehmen die internationalen Arbeitsnormen weltweit einhalten.


Er appellierte an die Delegierten, rechtsextremen oder populistischen Politikern nicht ins Netz zu gehen. Man dürfe deren migranten- und flüchtlingsfeindliche Rhetorik weder übernehmen noch verbreiten: „Flüchtlinge und Migranten sind Menschen. Sie haben die gleichen Menschenrechte wie jeder von uns. Es steht weder Arbeitgebern noch Regierungen zu, sie auszunutzen – nicht persönlich und nicht um Lohnniveaus oder Arbeitsbedingungen in ihren Gastländern zu drücken. Sicherzustellen, dass Neuankömmlinge den gleichen Schutz und die gleichen Rechte wie alle anderen genießen, ist daher der beste Schutz für die Arbeitnehmer eines jeden Landes selbst."


Weiter gratulierte Ambet Yuson der neu gewählten Leitung der EFBH: Johan Lindholm als Präsident; Carsten Burckhardt, Brahim Hilami und Janna Mud als Vizepräsidenten; Gunde Odgaard als Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für den Bausektor; Mercedes Landolfi als Vorsitzende des Ständigen Ausschusses für den Holzsektor; und Tom Deleu als Generalsekretär. In diesem Rahmen betonte er: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der angehenden Führung, denn die BHI fühlt sich einer harmonischen und konstruktiven Zusammenarbeit mit der EFBH ehrlich verpflichtet.


In einer Zeit, da die Menschen das Vertrauen in die Politik verlieren, ist es sehr wichtig, unsere europäische Einheit zu festigen und zu bekräftigen. Es ist an der Zeit, den Menschen in Europa diese europäische Einheit – die EU – wieder nahezubringen.“ Er schloss mit dem Slogan „GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER“.