BHI verurteilt Angriff auf Streikpostenkette der entlassenen Arbeitnehmer im Davao-Werk von Holcim Cement

 


„Die BHI verurteilt die feigen Angriffe auf die Streikpostenkette der Arbeitnehmer, die beim Holcim-Werk in Davao auf den Philippinen entlassen worden waren; sie wurden am 22. April durch unbekannte Personen verübt, die sich die Corona-Pandemie und die von der Regierung angeordneten Ausgangsbeschränkungen zunutze machten,“ sagte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson.

 

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Streikpostenkette angegriffen wurde, seit sie von den entlassenen Beschäftigten am 6. März 2019 eingerichtet worden war. Die Arbeitnehmer fordern Gerechtigkeit angesichts der Serie von unfairen Massenentlassungen durch Holcim, die Vertragsarbeitnehmer betreffen, und aufgrund der Tatsache, dass ihre Familien weiterhin hungern müssen, nachdem die Beschäftigten lange Jahre als Vertragsarbeitnehmer für das Unternehmen gearbeitet haben.

 

Das letzte Mal wurde der Streikposten am frühen Morgen des 1. Mai des letzten Jahres angegriffen, als die Arbeitnehmer die Vorbereitungen für den internationalen Tag der Arbeit trafen. Begangen wurde die Tat von etwa 20 Männern auf Motorrädern, die Messer bei sich trugen und sich damit dreist die Streikpostenkette vornahmen. Sie gingen methodisch vor und zerstörten an der Streikstelle alle Plakate und Banner.

 

Während des zweiten Angriffs bemerkten die streikenden Arbeitnehmer vor Ort, dass bei Holcim gleichzeitig alle Lichter ausgingen, während die Täter alle Protestmaterialien abhängten. Einer der Gewerkschafter, der in jener Nacht an der Streikpostenkette Wache stand, berichtete, dass sich der Vorfall gegen 0:35 Uhr ereignete, als es heftig regnete. Er weckte sofort seine Kollegen und bat die Männer, die Banner nicht wegzunehmen, doch als sie die langen Messer sahen, ließen sie es aus Angst um ihr Leben und ihre Sicherheit geschehen.

 

Einige Gewerkschaftsführer und Mitglieder von DAHEWU-SENTRO wurden mit Textnachrichten und über die sozialen Medien ernsthaft bedroht und eingeschüchtert. Die Gewerkschaft meldete diese Angriffe und Drohungen der Polizei, doch es erfolgte keine angemessene Reaktion.

 

Die BHI und SENTRO haben gegen den Schweizer Zementgiganten LafargeHolcim Klage eingereicht, auf Grundlage der fehlenden Achtung der Arbeitnehmerrechte im Werk in Davao, wo das Unternehmen für die Kerntätigkeiten bei der Zementproduktion direkt beschäftigte Angestellte durch Beschäftigte von Subunternehmern ersetzt und so nicht nur die Lohnkosten gesenkt hat, sondern den Beschäftigten auch wichtige Rechte und Leistungen versagt.

 

Die BHI und SENTRO drängen bei der Schweizer NKS darauf, dass sie die Empfehlung ausspricht, LafargeHolcim solle eine Due Diligence mit Blick auf die negativen Auswirkungen für die Arbeitnehmer durchführen, die durch das Handeln von Unternehmen des Konzerns ausgelöst werden, und insbesondere die Beziehungen prüfen, im Rahmen derer die Arbeit verrichtet wird. Die meisten der Arbeitnehmer in den Holcim-Werken auf den Philippinen hatten nur unzureichenden Schutz und Vergütung und waren über Jahre diskriminierenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt.

Die Philippinen sind auch 2020 weiterhin auf der Liste der zehn schlimmsten Länder für Arbeitnehmer, wie der Globale Rechtsindex des IGB darlegt, wo die Arbeitnehmerrechte beschnitten werden, weil Kollektivverhandlungen begrenzt sind, das Recht auf Streik und Protest gestört ist und Arbeitnehmer aus Gewerkschaften ausgeschlossen werden, weswegen multinationale Unternehmen noch bestrebter sein müssen, die internationalen Kernarbeitsnormen zu achten und zu erfüllen.