Weltweite Schweigeminute für Arbeiter auf WM-Baustelle „Für die Lebenden kämpfen.“
„Für die Lebenden kämpfen.“
Als Reaktion auf den tragischen und tödlichen Unfall eines philippinischen Wanderarbeitnehmers auf einem Trainingsplatz für die Weltmeisterschaft in Katar ruft die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) zu einer weltweiten Schweigeminute auf, um des Arbeiters zu gedenken; ebenso soll dabei aller Arbeitsmigranten gedacht werden, die auf den Baustellen gestorben sind, mit denen die WM zum glänzendsten Sport-Event der Welt werden sollte.
Die BHI bittet alle Mitgliedsverbände, Bau- und Holzarbeiter, Partner und Verbündeten auf der ganzen Welt, sich am 9. Dezember um 16:00 Uhr CET/11:00 Uhr PST an einer Schweigeminute zu beteiligen, die vor dem ersten WM-Viertelfinale stattfinden soll, und einer weiteren am Samstag, den 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte.
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson sagte dazu:
„Millionen Bauschaffende in der BHI-Familie übermitteln der Familie und den Freunden dieses philippinischen Arbeiters ihr tiefes Beileid. Diesen tragischen Tod kann man nur dadurch ehren, dass man sich für die Lebenden einsetzt: um sicherzustellen, dass dies nie wieder vorkommt und dass seine Familie angemessen entschädigt wird.
Die Reaktionen der FIFA und der Behörden reichen nicht. Sie vermitteln nicht genug Glaubwürdigkeit, dass aus solchem Versagen eine Lehre gezogen wird.
Staatliche Untersuchungen können nicht ernst genommen werden, wenn sie nur die Interessen der Arbeitgeber und der Regierung selbst repräsentieren. Wo bleiben die Arbeitnehmer dabei? Wo sind die unabhängigen Sicherheitsinspektoren der Arbeitnehmerseite?
Ohne eine unabhängige Sicherheitsprüfung der Ursachen dieses schrecklichen Vorfalls gibt es keine Garantie, dass alles nur erdenklich Mögliche getan werden wird, um die Wahrheit ans Licht zu bringen und das Opfer zu ehren, dass der Arbeitgeber mit Sanktionen belegt und diese Tragödie dazu führen wird, dass Verbesserungen umgesetzt werden, damit so etwas nie wieder geschieht.“
Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft 2022 in Katar, hat die BHI vor dem ohrenbetäubenden Schweigen der FIFA und der katarischen Behörden gewarnt, mit denen auf konstruktive Vorschläge von Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen reagiert wurde, die einen Entschädigungsfonds und ein Arbeitnehmerzentrum für Wanderarbeitnehmer anstreben, um auch nach dem Turnier die erreichten Verbesserungen weiterzuführen.