11 October 2024
Es ist okay, dass es gerade nicht okay ist: BHI zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit 2024
Am heutigen Tag der seelischen Gesundheit erinnern wir daran, wie wichtig das geistig-seelische Wohlbefinden in allen Bereichen unseres Lebens ist, auch im beruflichen Umfeld. Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) und die internationale Gewerkschaftsbewegung heben die seelische Gesundheit in den Vordergrund, denn sie ist ein entscheidender Faktor für die Arbeitnehmer. Wenn die geistig-seelische Gesundheit leidet und Stress besteht, kann dies die Leistung von Beschäftigten deutlich beeinträchtigen, ebenso wie die Kommunikation mit Kollegen und persönliche Beziehungen. Es ist von essenzieller Bedeutung anzuerkennen, dass es okay ist, wenn es gerade nicht okay ist, selbst an der Arbeitsstätte.
Für uns als Arbeitnehmer und Gewerkschafter ist es wichtig zu erkennen, wenn unsere Kollegen emotional und mental belastet sind. Wir tragen gemeinsam die Verantwortung dafür, dass wir angemessen darauf reagieren, denn dies kann das Arbeitsumfeld verbessern. Die geistig-seelische Gesundheit ist eng mit guten, menschenwürdigen Arbeitsbedingungen verknüpft, mit fairen Löhnen und Gleichstellung – alles Themen, die eine direkte Auswirkung auf das Wohl der Arbeitnehmer haben. Die BHI hat ein Informationsblatt zu seelischer Gesundheit zusammengestellt, das als Leitfaden dienen soll, um Arbeitnehmern dabei zu helfen, sich gegenseitig zu unterstützen. Hierbei liegt der Fokus auf dem emotionalen, psychologischen und sozialen Wohlbefinden. Verteilt es gerne auch an euren Arbeitsstätten!
Anlässlich dieses Tages möchten wir auch hervorheben, dass es gelungen ist, psychosoziale Risiken als zentrale Risiken im ILO-Verhaltenskodex für Arbeitsschutz in der Forstwirtschaft anerkennen zu lassen, der dieses Jahr verabschiedet worden ist. Diese Anerkennung ist für alle Branchen relevant.
In diesem Dokument wird dargelegt, dass psychosoziale Gefahren körperlichen und seelischen Schaden verursachen können. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, etwa die Art und Organisation der Arbeit, das Arbeitsumfeld, die Ausstattung am Arbeitsplatz, die Interaktionen oder Verhaltensweisen an der Arbeitsstätte, Gewalt und Belästigung oder nicht-menschenwürdige Arbeit. Es wird ausgeführt, dass die Arbeitgeber die Verantwortung haben, diese Risiken zu beseitigen oder zu minimieren und Risikobewertungen hinsichtlich der psychosozialen Situation durchzuführen.
Diese Bewertungen sollen in Konsultation mit den Arbeitnehmern und ihren Vertretern stattfinden und die Rollen und Verantwortlichkeiten von Managern, Mitarbeitern, Vertragspartnern und Subunternehmern umfassen. Eine psychosoziale Risikobewertung sollte die folgenden Bereiche abdecken: nicht-menschenwürdige Arbeit, isoliertes Arbeiten, hohe Anforderungen an die Arbeit, Bedarf an Pausen sowie arbeitsbedingter Stress und Erschöpfung, resultierend aus der Art der Tätigkeit und der Arbeitsstätte.
Sprecht mit Euren Arbeitgebern darüber und stellt sicher, dass die psychosozialen Risiken in jedem Betrieb thematisiert werden!