14 October 2024

Arbeitnehmer in der Türkei fordern wirtschaftliche Gerechtigkeit bei Großdemonstration in Ankara

Am 20. Oktober 2024 kamen etwa 100.000 Arbeitnehmer bei einer Kundgebung auf dem Tandoğan-Platz in Ankara zusammen, die vom türkische Gewerkschaftsverband Türk-İş unter dem Motto „Wir sind in Schwierigkeiten, es reicht vorne und hinten nicht“ organisiert worden war. Die Demonstration hatte zum Ziel, den Fokus auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu legen, mit denen die Arbeitnehmer konfrontiert sind, und dringend benötigte Reformen der Arbeitnehmerrechte und Steuergerechtigkeit zu fordern. Die Teilnehmer der Kundgebung machten ihrem Frust Luft und riefen Slogans wie „Keine Wohltätigkeit, wir wollen Kollektivverhandlungen“. Damit zeigten sie ihre zunehmende Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik der Regierung.

Unter den Demonstranten waren tausende Mitglieder von YOL-IS, AGAC-IS, CIMSE-IS und ORMAN-IS, die alle Mitgliedsgewerkschaften der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) sind. Die Gewerkschafter bewiesen Solidarität mit den Kollegen, die ihre Sorgen vorbrachten und Reformen forderten, damit die Not der Rentner, der Beschäftigten bei Subunternehmern und Mindestlohn-Empfängern gelindert wird. 

Verschiedene Arbeitnehmervertreter teilten ihre Geschichte, um das zentrale Thema der Kundgebung zu unterstreichen. Redner riefen zu besserem Schutz für Arbeitnehmer bei Fremdfirmen auf, forderten Rentenerhöhungen angesichts der Inflation und Maßnahmen gegen Genderdisparitäten und Femizide. Auch die Nöte derjenigen Arbeiter, die Mindestlohn erhalten und ihre Familien mit diesem mageren Lohn ernähren müssen, wurden thematisiert.

Die BHI brachte über den Vorsitzenden des BHI-Mitgliedsverbands YOL-IS und stellvertretenden Vorsitzenden von Türk-İş ihre Solidarität mit den Arbeitnehmern in der Türkei zum Ausdruck. Er sagte: „Heute erklingen die Stimmen der türkischen Arbeitnehmer in der ganzen Welt. Wir werden nicht nachgeben, bis unsere Forderungen erfüllt sind. Die Solidarität ist unsere Stärke und dank unserer Einheit werden wir einen sinnvollen Wandel erreichen.“