29 January 2025

BHI an Heidelberg Materials Frankreich: Schluss mit der Gefährdung der Arbeitnehmer

Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) protestiert einmal mehr gegen die inakzeptablen Arbeitsbedingungen und den fehlenden sozialen Dialog im Zementwerk von Calcia in Couvrot (Frankreich), einer Tochterfirma von Heidelberg Materials. Die Situation ist untragbar und verstößt gegen die vom Unternehmen beschriebenen Werte.

Seit 2023 gab es zahlreiche Anmahnungen und Warnungen, sowohl an die Unternehmensspitze in Frankreich als auch an den Konzern Heidelberg Materials.  Leider wurden diese starken Signale heruntergespielt oder schlichtweg ignoriert.

Die Arbeitnehmer sagen nun „Es reicht mit der Geringschätzung und der Gefahr!“

Der Arbeitgeber, HM Couvrot, hat schon mehrfach seine Geringschätzung für die Sicherheit und das Wohl der Beschäftigten gezeigt. Sein Handeln bedeutet eine offenkundige Gefahr für die körperliche sowie die mentale Gesundheit der Arbeitnehmer, aber auch für ihr Leben. Dem BHI-Mitgliedsverband CGT FSNB zufolge haben die Beschäftigten mit den folgenden inakzeptablen Bedingungen zu kämpfen:

  1. Herabwürdigende Arbeitsbedingungen: HM ignoriert kontinuierlich die Sicherheitsstandards und setzt seine Arbeitnehmer täglich deutlichen Risiken aus.
  2. Sicherheitspflichten werden nicht eingehalten: Der Arbeitgeber versäumt es in mehreren Bereichen sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen sicher sind.
  3. Missachtung des Wirtschafts- und Sozialausschusses (SEC): Das Unternehmen vernachlässigt immer wieder seine Pflicht, den SEC über neue Produkte, Staubgefahren und andere Risiken zu informieren, obwohl es mehrfach angemahnt wurde.

Angesichts dieser Umstände und nachdem Warnungen monatelang ignoriert wurden, hat CGT Couvrot nun radikales Handeln beschlossen. Es wurde ein Gerichtsverfahren gegen HM Couvrot eröffnet, wegen der Verletzung der Pflicht, das körperliche und mentale Wohl der Beschäftigten zu schützen und für die Missachtung der Prärogative und Rechte des SEC hinsichtlich der Risikoprävention am Arbeitsplatz.

Deutliche Botschaft der BHI an Heidelberg Materials

In einem Schreiben an Carmen-Maja Rex, Personalleiterin des Konzerns, verurteilte BHI-Generalsekretär Ambet Yuson die inakzeptable Situation und nannte sie einen direkten Widerspruch zu den behaupteten Werten von Heidelberg Materials.

„Die Politik von Heidelberg Materials im Bereich der Menschenrechte zeigt deutliche Lücken bei Umfang und Umsetzung. Wir fordern Ihr Unternehmen auf, Schritte zu unternehmen, um diese schwerwiegenden Verstöße gegen nationales Recht und die Missachtung der Empfehlungen der staatlichen Behörden zu beenden. Es muss eine ordnungsgemäße Due Diligence erfolgen, und die Gewerkschaften vor Ort müssen involviert werden, damit beiderseitig akzeptable Lösungen gefunden werden“, so Yuson.

Er unterstrich zudem die Notwendigkeit, dass Sicherheit, Gesundheit und Respekt der Würde von Gewerkschaftsfunktionären gewährleisten sein müssen: „Wir rufen Sie dringend dazu auf, sicherzustellen, dass die offiziellen Gewerkschaftsvertreter mit Respekt und Würde behandelt werden.“

Verletzung internationaler Normen

Die Probleme in Frankreich gehen weit über nationale Gesetze und Kollektivvereinbarungen hinaus. Sie umfassen auch Verstöße gegen internationale Menschenrechtsstandards, unter anderem:

  • die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
  • die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
  • Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), insbesondere diejenigen über die Grundrechte

Die BHI machte deutlich, dass sie den Aktionären von Heidelberg Materials von den kontinuierlichen Verstößen berichten würde.

Solidarität mit den Arbeitnehmern

Die BHI steht solidarisch an der Seite ihrer Kollegen im Zementwerk Calcia und betont, dass kein Arbeitnehmer gezwungen sein sollte, derart gefährliche Arbeitsbedingungen hinzunehmen. Heidelberg Materials muss dringend handeln, um seiner Verantwortung gerecht zu werden, die Sicherheit und Würde aller an den Arbeitsstätten zu garantieren.