29 January 2025

Es ist nicht lustig: Gespräche über geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz

Gespräche über geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz

Jedes Jahr begeht die BHI gemeinsam mit zusammen mit Arbeitnehmerinnen, Gewerkschaften, Aktivisten und der internationalen Gemeinschaft den internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November, wenn unsere jährlichen 16 Aktionstage der Gewerkschaften gegen Gewalt an Frauen starten.

Dank unseres kontinuierlichen Aktivismus und den kollektiven Einsatz, alle Formen der geschlechtsspezifischen Gewalt zu bekämpfen, haben 45 Länder das Übereinkommen Nr. 190 der Internationalen Arbeitsorganisation über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt ratifiziert (ILO C190). Es bleibt jedoch weiterhin ein drängendes Thema, die Bemühungen bei der Lobbyarbeit zu verstärken und bei noch mehr Regierungen darauf zu drängen, dass sie dieses entscheidende Übereinkommen ratifizieren.

Gleichzeitig glaubt die BHI an einen Ansatz „von unten nach oben“, so dass signifkante Fortschritte bei der Beseitigung von Gewalt und Belästigung schon auf der Betriebsebene begonnen werden können. Hierzu muss die Kultur an der Arbeitsstätte transformiert werden, um Anfeindungen, Sexismus und Frauenfeindlichkeit ein Ende zu bereiten.

„Es ist nicht lustig“ gilt für sexistischen, rassistischen und anders diskriminierenden Humor, der offensiv, vorurteilsbasiert und schmerzhaft für jemanden ist, sowohl auf der persönlichen wie auch auf der sozialen Ebene. Wenn solche Witze auf Frauen abzielen, sollten sie als klare Fälle von Belästigung eingestuft werden.

Arbeitnehmerinnen und Gewerkschafterinnen in den BHI-Branchen sollten diese Art von Witzen oder Aussagen nicht hinnehmen müssen, die Gender-Stereotypen verstärken, ebensowenig müssen sie eine Betriebskultur aushalten, die sexuelle Belästigung und Sexismus toleriert, in der Minderheiten aus Entscheidungsprozessen ausgeschlossen oder Annahmen getroffen werden, Frauen könnten nur bestimmte Aufgaben ausführen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Praxis ein Ende hat, denn sie unterschätzt die Rolle von Minderheitengruppen.

Jede Person, die in der Bau-, Baumaterialien-, Holz- oder Forstwirtschaft arbeitet, kann einfache, aber wirksame Handlungsweisen am Arbeitsplatz umsetzen, um dazu beizutragen, die geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung zu beenden:

Sprechen und Zuhören: 

  • offen sein für die Geschichten der anderen #HerStory 
  • aufmerksam sein für die Erfahrungen der anderen. 

Sich informieren und die Meinung sagen: 

  • Informiert euch selbst und andere über geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung über die Materialien der BHI und macht euch mit dem ILO C190  und dem Toolkit der Gewerkschaften  vertraut; 
  • Kennt die Grundsätze, die in eurem Betrieb gelten, und was sie zu Gewalt und Belästigung enthalten; 
  • Sprecht euch deutlich gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung im Betrieb aus, wenn ihr sie seht, und verbreitet die Botschaft auch über Social Media. Seid auf unseren Online-Plattformen: FB: BWI Global Union, X: @BWIglobal IG: BWI Global Union

Unterstützt und handelt: 

  • Unterstützt die Opfer und Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt und Belästigung, indem ihr ihren Geschichten glaubt #HerStoryOurStory
  • Findet eine sichere Möglichkeit, zu helfen, wenn ihr geschlechtsspezifische Gewalt wahrnehmt, und kontaktiert sofort eure Gewerkschaft
  • Beteiligt euch an gewerkschaftlichen Aktionen gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Belästigung, ebenso wie an den BHI-Kampagnen Stoppt geschlechtsspezifische Gewalt  und Stoppt die Machokultur

Im Rahmen der 16 Aktionstage der Gewerkschaften gegen Gewalt an Frauen 2024 hat die BHI betont, dass es die gemeinsame Verantwortung aller Gewerkschaften und Arbeitnehmer in den BHI-Branchen ist, dafür zu sorgen, dass wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem geschlechtsspezifische Gewalt, Belästigung, Sexismus und Frauenfeindlichkeit keinen Platz haben. Die BHI ruft ihre Mitgliedsverbände auf, direkt an den Arbeitsstätten aktiv zu werden und die Arbeitnehmer darin zu bestärken, diese einfachen, aber wirkungsvollen Schritte umzusetzen.

Zum Herunterladen unserer Infografiken, was am Arbeitsplatz getan werden kann, klickt hier..