29 January 2025
Veränderung bewirken: Junge Beschäftigte und Gewerkschafterinnen setzen sich für menschenwürdige Arbeit und Sozialschutz ein
Am 30./31. Oktober hat die BHI gemeinsam mit 3F in Amman (Jordanien) einen Workshop organisiert, an dem 30 Personen teilnahmen, darunter 13 Frauen, aus Jordanien und dem Libanon. Bei diesem Workshop wurden Ansätze vermittelt, wie Kapazitäten aufgebaut werden können, um die Grundsätze guter, menschenwürdiger Arbeit und Sozialschutz zu gewährleisten und sich an neue Formen der Beschäftigung anzupassen, mit einem besonderen Fokus auf der Rolle, die Arbeitnehmerinnen und Jugend beim Verfechten von Rechten und Schutz an den Arbeitsstätten übernehmen.
Zunächst wurde die Zielsetzung des Workshops besprochen, bevor die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen genauer angeschaut wurden. Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, dass es zur Erreichung der SDGs ein Sozialschutz-Rahmenwerk gibt. Die Teilnehmer diskutierten unter der Leitung von ILO-Experten lebhaft über internationale Normen und Rahmen für sozialen Schutz, vor allem mit Blick darauf, wie diese lokal umgesetzt werden können. Es wurde besonders über die Führungsrollen von Frauen und jungen Beschäftigten hierbei gesprochen, die das Potenzial haben, in den Gewerkschaften und in der Gesellschaft positive Veränderungen voranzubringen.
Da es in Jordanien und dem Libanon sehr viele Wanderarbeitnehmer gibt, thematisierte der Workshop auch deren besondere Herausforderungen und Gefährdungspunkte. Man sprach sehr intensiv darüber, wie Sozialschutzsysteme auch Arbeitsmigranten abdecken können, so dass sie dieselben Rechte und denselben Schutz genießen wie die einheimischen Arbeitnehmer. Es wurden Strategien ausgelotet, wie besser sichergestellt werden kann, dass sie gute, menschenwürdige Beschäftigung finden, und es wurde hervorgehoben, dass es Maßnahmen geben muss, die ihre besonderen Umstände berücksichtigen.
Der Workshop behandelte dann die technischen Aspekte von Sozialschutzsystemen, unter anderem Ansätze, wie nachhaltige Rentensysteme und Finanzierungsmechanismen aufgebaut werden können. Die Ansätze müssen unbedingt rechtebasiert sein, damit die Initiativen für sozialen Schutz inklusiv und wirtschaftlich resilient sind. Zum Abschluss des Programms wurden Pläne erarbeitet, um den sozialen Dialog zu stärken und wirksame Arbeitspolitik umzusetzen – mit Aktionsplänen, die an den spezifischen Kontext der Teilnehmenden angepasst sind.
Der von der BHI und 3F organisierte Workshop stellt einen wichtigen Schritt zum Empowerment zukünftiger Führungspersonen in den Gewerkschaften der Region MENA dar und dient dazu, ihre Kompetenzen zu stärken, damit sie sich für inklusive und faire Beschäftigungsstandards einsetzen können. Wie Dr. Mohammad Noor F. Khrais feststellte: „Es ist unerlässlich, in den sozialen Schutz und die Kapazitäten von jungen Gewerkschaftern und Arbeitnehmerinnen zu investieren, wenn man resiliente, faire Arbeitsstätten schaffen will, an denen die Würde und Sicherheit aller Beschäftigten gewahrt bleiben.”