21 January 2025
BHI veröffentlicht neuen Bericht: im Fokus die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Gesellschaft für Klimagerechtigkeit bei Gebäuden
Im Rahmen ihres internationalen Gipfels zu Klimagerechtigkeit hat die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) einen neuen Bericht herausgegeben, der das Potenzial einer Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Gesellschaft in den jeweiligen Ländern in den Vordergrund stellt, um Klima- und Beschäftigungsgerechtigkeit zu erreichen, während über Klimaschutzmaßnahmen die bebaute Umgebung verändert wird. Der Bericht trägt den Titel „Beschäftigung und Klimagerechtigkeit in der bebauten Umgebung: Beispiele für soziale Innovation für mehr Resilienz und Gerechtigkeit“ und zieht sechs Fallstudien heran; hierbei haben BHI-Mitgliedsgewerkschaften weltweit mit verschiedenen Akteuren aus der Zivilgesellschaft zusammengewirkt, um die Arbeitnehmerrechte bei lokalen Klimainitiativen zu verteidigen.
Der BHI zufolge hängt der Kampf für die Arbeitnehmerrechte eng mit dem Streben nach Umweltgerechtigkeit zusammen; die Gewerkschaften sind in einer sehr guten Position, sich für Arbeitsstätten und ein Umfeld einzusetzen, das der Gesundheit weniger schadet und gerechter ist. Aktuell zielen sie bei ihren Bestrebungen noch über die Betriebe hinaus und wollen auch die Gesellschaft einbinden, die Ziele für Klimagerechtigkeit voranbringen, die der Gesundheit der Arbeitnehmer und ihrem direkten Umfeld zugute kommen, ebenso wie mehr Resilienz, weil die Arbeitsplatzsicherheit gefördert wird.
Der Bericht zeigt beispielhaft Initiativen auf der ganzen Welt, bei denen Gewerkschaft federführend sind, die neue Ansätze für Klimaschutzmaßnahmen ausprobieren, bei denen die Beschäftigten im Mittelpunkt stehen, denn sie sind innerhalb der Gesellschaft wichtige Akteure für den Klimaschutz. So konzentriert sich zum Beispiel die Zusammenarbeit der CSC ACV BIE in Belgien mit FILLEA CGIL und SPI CGIL in Italien auf nachhaltiges Bauen und Weiterbildungsprogramme zu Energieeffizenz; die UOLRA in Argentinien und COTU (K) in Kenia verfolgen umweltorientierte „grüne“ Arbeitsplätze und Strategien für die Klimaanpassung.
Die GBH in Österreich steht an der Spitze einer Koalition, die bei Investitionen in Bauprojekte und Wohnraum die zusätzlichen Vorteile für die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft aufzeigen will. Diese Fallstudien machen deutlich, wie Gewerkschaften sich wirkungsvoll für Klimagerechtigkeit einsetzen können und über Kollaboration und aktive Beteiligung sowohl die Position der Arbeitnehmer stärken (Empowerment) als auch die Nachhaltigkeit fördern.
Der Bericht spricht zentrale Empfehlungen aus, die strukturelle Reformen fordern, um den Arbeitnehmern die Möglichkeit zu geben, eine Rolle bei der Entscheidungsfindung zu spielen, für Klimastrategien und Beschäftigungspolitik gleichermaßen. Es sollte gewährleistet sein, dass die Arbeitnehmer beim „grünen“ Strukturwandel mitreden, denn wie der Bericht darlegt, können nur so nachhaltige Praxis und die gesellschaftliche Resilienz gestärkt werden. Im Rahmen dessen muss die Machtverschiebung ausgeglichen werden, die oftmals die Beschäftigten davon abhält, bei wichtigen Veränderungen in den Branchen ihren Einfluss einzubringen, etwa bei Baumethoden, Baustoffen und Sicherheitsstandards.
Die BHI schlussfolgert in ihrem Bericht, dass echte Klimaschutzmaßnahmen den Aspekt der sozialen Gerechtigkeit beinhalten und gewährleisten müssen, dass die Arbeitnehmer sich einbringen und aus dem Strukturwandel einen Nutzen ziehen können. Indem Gewerkschaften die Anliegen und Handlungsmacht der Arbeitnehmer deutlicher vorbringen, ebnen sie den Weg für eine fairere, inklusivere Zukunft, in der Umwelt- und Arbeitnehmerziele gleichzeitig vorangebracht werden.