14 May 2025
BHI AUF DER ADB-JAHRESTAGUNG: SCHUTZ DER ARBEITNEHMERRECHTE AUF DEM WEG ZU GERECHTEM WANDEL
Die Bau- undHolzarbeiter-Internationale (BHI) nahm zusammen mit ihrer australischen Mitgliedsorganisation, der Electrical Trades Union (ETU), an der Jahrestagung 2025 der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) teil, die vom 4. bis 7. Mai in Mailand, Italien, stattfand. Im Rahmen des Programms für die Zivilgesellschaft organisierte die BHI gemeinsam mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) die Podiumsdiskussion „Schutz derArbeitnehmerrechte auf dem Weg zu gerechtem Wandel“. Auf der Podiumsdiskussion diskutierten ADB-Führungskräfte und Gewerkschaftsvertreter darüber, wie Arbeitnehmerrechte –angesichts der in Asien foranschreitenden Klimakrise und wirtschaftlichen Ungleichheit – geschützt werden können. Linnea Wikström von der BHI eröffnete die Sitzung mit einem eindringlichen Handlungsaufruf und betonte, in Sachen Klimaanpassung seien es die Arbeitnehmenden, die im Mittelpunkt stehen müssten – und das als aktive Gestalter des Wandels, nicht dessen bloße Opfer.
Im Rahmen der Diskussionen wurden dringende Probleme bei ADB-finanzierten Projekten benannt, so etwa Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen, Ausbeutung von Arbeitskräften und eingeschränkte Vereinigungsrechte – brennende Punkte, die durch die Klimathematik noch angefacht werden. Zu den Rednern gehörten Dr. Priyantha Wijayatunga (Senior Director, Energy Sectors Office, ADB) zur Verankerung der Grundsätze eines gerechten Wandels in der Energiepolitik, Rekson Silaban (KSBSI, Indonesien) zur Notwendigkeit gewerkschaftlichen Engagements bei der Steuerung der Klimafinanzierung und Francis Kim Upgi (IGB-AP) zur Schließung kritischer Lücken im Umwelt- und Sozialrahmen (ESF) der ADB durch künftige Leitfäden. Shagufta Riyaz (BHI Südasien) sprach über projektspezifische Bedenken im Zusammenhang mit dem Wasserkraftwerksprojekt Balakot in Pakistan, während Matt Murphy (ETU Australien) von Australiens Erfahrungen mit arbeitnehmerorientierten grünen Investitionen berichtete. Abschließend betonte Bruce Dunn (Direktor für Strategie und technische Dienste bei der ADB), wie wichtig es sei, die neuen Schutzbestimmungen der Bank durchzusetzen und die Zusammenarbeit mit Arbeitnehmervertretern zu verstärken.
Während der gesamten Sitzung unterstrichen die Redner die Notwendigkeit eines durchsetzbaren Arbeitsschutzes, einer formellen Beteiligung der Gewerkschaften, umfassender Arbeitsschutznormen, gründlicher Inspektionen und integrativer Schulungsprogramme. Das Gremium würdigte wichtige Fortschritte wie das BHI-ADB-Memorandum von 2023 und die 2024 erfolgten Reformen der Schutzbestimmungen. Zugleich betonte es jedoch auch, dass für eine wirksame Umsetzung der Politik noch viel Arbeit erforderlich ist. Am Ende lautete Botschaft unisono: Um eine wirklich gerechte und nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, muss gerechter Wandel mit den Arbeitnehmenden und nicht nur für sie gestaltet werden.