9 May 2025

EUROPA: JUNGE GEWERKSCHAFTER*INNEN TREFFEN SICH ZU EINEM EINWÖCHIGEN AUSTAUSCH ÜBER DEN SOZIALDIALOG UND DIE RECHTE DER ARBEITNEHMENDEN 

Vom 27. April bis zum 3. Mai 2025 veranstaltete die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) ein einwöchiges Austauschprogramm für junge Gewerkschafter*innen, an dem 11 junge Menschen aus ganz Europa teilnahmen. 

Während der gesamten Woche beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Sozialdialog-Modellen von Luxemburg und Belgien; zudem engegierten sie sich aktiv bei wichtigen Veranstaltungen wie dem International Workers' Memorial Day und der Maikundgebung. Auf dem Programm standen darüber hinaus Besuche bei verschiedenen innovativen Einrichtungen: So etwa beim luxemburgischen IFSB (Ausbildungsinstitut für den Bausektor), dem europaweit einzigen Zentrum seiner Art, das ein kooperatives Ökosystem öffentlicher und privater Akteure bietet, um diverse Ausbildungskurse für Bauarbeitende anzubieten, oder auch beim Go4Zero-Zementwerk von Holcim im belgischen Obourg – einer Pionieranlage, die bis 2030 das erste Netto-Null-Zementwerk der Welt werden soll. Holcim präsentierte seine bahnbrechenden Innovationen im Bereich Baustoffe und bot damit einen kleinen Ausblick auf eine künftig kohlenstoffärme Vision der Bauindustrie. 

Des Weiteren besuchten die Teilnehmenden auch die Zentralen von CG FGTB und CSC ACV BIE, um Einblicke in Belgiens Arbeitsmarkt und Tarifverhandlungsstrukturen zu gewinnen. Dieses Programm ermöglichte es den Teilnehmenden, sich über die Herausforderungen auszutauschen, mit denen junge Arbeitnehmende in den Sektoren der BHI konfrontiert sind, wie z. B. Altersversorgungssysteme, prekäre Arbeitsbedingungen oder Vertretung in Entscheidungsprozessen. 

Die zentralen Themen der Woche waren der Klimawandel sowie seine zunehmenden Auswirkungen auf die Gesundheit am Arbeitsplatz. Am 28. April beging die Gruppe den International Workers' Memorial Day durch Veröffentlichung einer Jugenderklärung und Verteilung Hunderter von Flugblättern in Luxemburg-Stadt, um das Bewusstsein für Hitzestress und seine tödlichen Folgen für Arbeitnehmende zu schärfen. 

Seinen Höhepunkt erreichte das Programm am 1. Mai, als sich die Teilnehmenden bei lokalen Gewerkschaftskundgebungen und -festen in Belgien engagierten, um den Internationalen Tag der Arbeit zu feiern und Frieden, Freiheit sowie Arbeitnehmerrechte zu fordern. 

Dieser Austausch war mehr als nur eine Lernerfahrung: Er ermöglichte den jungen Gewerkschafter*innen, dauerhafte Solidarität aufzubauen, sich von den Aktionen der anderen inspirieren zu lassen und ihr Engagement zu erneuern – für die Jugendagenda der BHI, für menschenwürdige Arbeit, für soziale Gerechtigkeit und für klimaresistente Arbeitspraktiken in ihren Heimatländern. 

Zu guter Letzt hatten die Jugendlichen der BHI auch noch die Möglichkeit, an einem Escape Game teilzunehmen, für das das CSC ACV Belgien eine europäische Auszeichnung erhielt, weil es das Bewusstsein für die Gefahren der extremen Rechten in Europa schärft. Dieses Spiel ist ein wertvolles Instrument, das Gewerkschaftsmitgliedern hilft zu verstehen, warum es so wichtig ist, gegen das fremdenfeindliche Gedankengut zu kämpfen, das leider zunehmend an Boden gewinnt. 

Die BHI dankt den BHI-Mitgliedsorganisationen OGBL (Luxemburg), CG FGTB und CSC ACV BIE (Belgien) für die Organisation und Unterstützung dieses Programms, das jungen Gewerkschafter*innen aus Belgien, Frankreich, Georgien, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Serbien, Schweden und der Ukraine eine dynamische Plattform für Lerninhalte, Solidarität und Aktionen bot.