23 June 2025
BHI FORDERT ARBEITNEHMERZENTRIERTE KLIMASCHUTZMASSNAHMEN AUF DER ASEAN 2025: BEKÄMPFUNG VON HITZESTRESS UND GREENWASHING
Anlässlich der Übernahme des ASEAN-Vorsitzes durch Malaysia organisierte die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) gemeinsam mit Greenpeace Malaysia das offizielle Forum ASEAN Peoples @ ASEAN 2025 mit dem Titel „Tackling Transboundary Haze, Heat Stress, and Forest Governance in Southeast Asia“ („Bekämpfung von grenzüberschreitender Dunstverschmutzung, Hitzestress und Waldbewirtschaftung in Südostasien“).
Mehr als 50 Teilnehmer aus Gewerkschaften, der Zivilgesellschaft, Umweltgruppen und betroffenen Gemeinden nahmen an der Veranstaltung teil, um sich mit den sich verschärfenden Umwelt- und Arbeitskrisen in der Region auseinanderzusetzen.
Die Botschaft der BHI war klar: Hitzestress ist ein tödliches Berufsrisiko, und ASEAN muss handeln.
Extreme Hitze ist nicht mehr saisonabhängig, sondern stellt für Millionen von Menschen, die im Freien auf dem Bau und in der Forstwirtschaft arbeiten, ein ständiges Risiko dar. Doch ohne durchsetzbare Schutzmaßnahmen sind die Beschäftigten gezwungen, zwischen Gesundheit und Lebensunterhalt zu wählen.
Auf dem Forum forderte die BHI ASEAN auf, Hitzestress offiziell als ernsthafte Gefahr für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz anzuerkennen, sodass die Beschäftigten das Recht haben, die Arbeit zu unterbrechen, Schutz zu erhalten und bei Arbeitsunterbrechungen entschädigt zu werden.
Die BHI forderte ASEAN außerdem auf, den Globalen Süden anzuführen, indem Hitzestress auf die globale Agenda der COP30 gesetzt wird und Anpassungsfinanzierung, durchsetzbare internationale Standards sowie Gerechtigkeit für die betroffenen Beschäftigten gefordert werden. Untätigkeit würde die ASEAN zu einem Komplizen der nächsten vermeidbaren Tragödie machen.
Das Forum wies auch auf die Defizite von Forstzertifizierungssystemen wie FSC und PEFC beim Schutz der Arbeitnehmerrechte hin. Rugayah Binti Hamdan von der Union for Forestry Employees Sarawak (UFES) warnte davor, dass die Zertifizierung ohne eine echte Aufsicht zu einem Greenwashing der Unternehmen werden könnte.
„Gewerkschaftsrechte existieren zwar auf dem Papier, aber die Zerschlagung von Gewerkschaften ist weit verbreitet“, sagte Rugayah. „Glaubwürdige Audits müssen die Gewerkschaften einbeziehen, unangekündigt sein und stichprobenartige Befragungen der Beschäftigten umfassen. Zertifizierung muss Verantwortlichkeit bedeuten, nicht Vertuschung.“
BHI und UFES bekräftigten, dass jedes ASEAN-Rahmenwerk für Umweltrechte (ASEAN Environmental Rights, AER) folgende Punkte umfassen muss:
- Verankerung der Stimme der Beschäftigten in der Klimapolitik,
- Gewährleistung des Schutzes vor Hitzebelastung als Arbeitsschutznorm,
- Durchsetzung der Rechenschaftspflicht von Unternehmen und der Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften im Umweltbereich.
Die BHI fordert Premierminister Anwar Ibrahim und die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten auf, dafür zu sorgen, dass das AER-Rahmenwerk rechtsverbindlich wird und Beschäftigte, indigene Völker und gefährdete Gemeinschaften in den Mittelpunkt der Klimaschutzmaßnahmen in der Region gestellt werden.