31 July 2025
10 MENSCHEN STERBEN BEI EINEM WALDBRAND IN DER TÜRKEI: DAS IST KEIN UNFALL, SONDERN FAHRLÄSSIGKEIT
(Foto: Anadolu Agency)
Fünf Forstarbeiter*innen und fünf Freiwillige des Such- und Rettungsdienstes (AKUT) kamen am 23. Juli bei einem Waldbrand in Eskişehir (Türkei) auf tragische Weise ums Leben. Aufgrund einer plötzlichen Windänderung wurde das Team von den Flammen eingeschlossen und konnte nicht entkommen.
Die BHI-Mitgliedsgewerkschaften ORMAN-IS und TARIM ORMAN-IS betonten, dass es sich nicht um einzelne Unfälle handelte, sondern um vermeidbare, auf systemische Fahrlässigkeit zurückzuführende Tragödien. Führungspersonen der Gewerkschaften wiesen auf die chronische Unterbesetzung, die unzureichende Ausbildung und die Schwächung des Prozesses leistungsbezogener Ernennungen als Ursachen hin – Themen, die sie in den letzten Jahren wiederholt angesprochen haben, um genau solche katastrophalen Ausgänge zu verhindern.
„In den letzten Jahren haben wir erlebt, dass unqualifizierte und unerfahrene Leute in Waldbrandgebieten eingesetzt wurden. Früher hat die Forstdirektion diese Lücke durch interne Ausbildungszentren überbrückt, aber diese Zentren werden jetzt geschlossen“, erklärte Yusuf Kurt, Präsident von TARIM ORMAN-IS.
ORMAN-IS-Präsident Birol Gök wies auf den Personalmangel hin: „Es herrscht ein kritischer Mangel an fest angestelltem Personal. Für eine wirksame Brandbekämpfung ist ein Zweischichtsystem erforderlich. Darüber hinaus sind an Orten, an denen sechs Personen benötigt werden, nur ein oder zwei anwesend. Das schafft gefährliche Bedingungen und erhöht das Risiko von Arbeitsunfällen.“
Angaben von ORMAN-IS zufolge gab es allein im Jahr 2020 4.200 Arbeitsunfälle, bei denen 2.200 Waldarbeiter*innen Gliedmaßen verloren.
Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) spricht den Familien der Beschäftigten und Freiwilligen, die bei dem Brand ums Leben gekommen sind, ihr tiefstes Beileid aus. Die BHI erklärt sich mit ihren Angehörigen und der türkischen Gewerkschaftsbewegung solidarisch.