22 September 2025
INTERNATIONALE GEWERKSCHAFTSBEWEGUNG FORDERT MIGRATIONSRECHTE UND MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT
Beim 15. Gipfeltreffen des Globalen Forums für Migration und Entwicklung (GFMD), das vom 2. bis 4. September in Riohacha, Kolumbien, stattfand, kamen über 360 Teilnehmer:innen zusammen, darunter 84 Vertreter:innen der Zivilgesellschaft und 11 Gewerkschaftsdelegierte aus Lateinamerika, Asien sowie von internationalen Organisationen wie der Internationalen Föderation der Bau- und Holzarbeiter (BHI) und Public Services International (PSI). Gewerkschaften aus Kolumbien, Argentinien, Chile, Brasilien, Peru, Venezuela und Indien schlossen sich zusammen, um auf die prekären Bedingungen von Migrant:innen aufmerksam zu machen und eine auf Rechten und sozialer Gerechtigkeit basierende Migrationspolitik einzufordern. „Die Gewerkschaftsbewegung kommt zu diesem Forum, um die Rechte von Migrant:innen zu verteidigen, menschenwürdige Arbeit einzufordern und sicherzustellen, dass Regierungen diese Anliegen in ihre Agenden aufnehmen“, erklärte Ramachandra Khuntia, der Präsident des Global Migration Network der BHI.
Die Gewerkschaften beteiligten sich aktiv an den Plenar- und Themensitzungen und brachten eine Agenda ein, die Arbeits- und Menschenrechte, den allgemeinen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, die Stärkung des sozialen Dialogs sowie die Ratifizierung und Umsetzung zentraler Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) in den Mittelpunkt stellte. Zu den bemerkenswerten Redebeiträgen gehörte der von Nidia Tarazona (CGT Kolumbien), die das Forum im Namen der Zivilgesellschaft unter dem Motto „Widerstand leisten, Forderungen stellen, Anerkennung erlangen“ eröffnete. Unterstützt wurde sie dabei von Gewerkschaftsfunktionär:innen wie Hernán Ruguirello und Armando López (CGT Argentinien). Diese wiesen auf die Dringlichkeit der Sicherung menschenwürdiger Arbeit und sozialer Entwicklung für Migrant:innen hin. Weitere Beiträge kamen von Jesús Jerez (CGT Kolumbien), Rosalba Gómez (CUT Kolumbien), Amelia Pereira Campos (CUT Chile), Pablo Méndez (CGTP Peru), Solange Caetano (FNE-CUT Brasilien) sowie Susana Barría (IÖD).
Bereits vor dem offiziellen Gipfeltreffen fand am 1. September eine Sitzung der Gewerkschaften mit 26 nationalen und lokalen Führungskräften der CGT und der CUT Kolumbien statt. Dabei wurden Erfahrungen ausgetauscht und lokale Perspektiven in den internationalen Fokus gerückt. Gemeinsam mit 88 sozialen, akademischen, gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus fünf Kontinenten unterzeichnete die IBBWW die gemeinsame Erklärung „Human Mobility Under Threat“. Darin wird auf die wachsenden Herausforderungen der Migrationssteuerung, den Ausschluss von Gewerkschaften und Zivilgesellschaft aus politischen Entscheidungsprozessen sowie auf unzureichende Koordination und Kommunikation zwischen den Akteuren hingewiesen.