15 September 2025
ASIEN-PAZIFIK-GEWERKSCHAFTEN VERURTEILEN DIE SCHEINWAHLEN DER JUNTA IN MYANMAR: GEMEINSAME ERKLÄRUNG UND BOYKOTTAUFRUF
15. September 2025 | Internationaler Tag der Demokratie
Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) Asien-Pazifik, der Internationale Gewerkschaftsbund Asien-Pazifik (ITUC-Asien-Pazifik) und die Regionalorganisationen der Globalen Gewerkschaftsföderationen Asien-Pazifik (GUF-APRO) haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. In dieser wird zur Ablehnung und zum Boykott der für den 28. Dezember 2025 angesetzten Scheinwahlen der Militärjunta in Myanmar aufgerufen.
In der rechtzeitig zum Internationalen Tag der Demokratie veröffentlichten Erklärung wird betont, dass die bevorstehenden Wahlen keine Rückkehr zur Demokratie darstellen, sondern ein kalkulierter Versuch des rechtswidrigen Militärregimes sind, seine autoritäre Herrschaft zu legitimieren.
Seit dem Militärputsch im Februar 2021 ist die Bevölkerung Myanmars – insbesondere die Beschäftigten – mit zunehmender Gewalt und Unterdrückung konfrontiert. Mehr als 5.000 Zivilist:innen wurden getötet, 30.000 willkürlich festgenommen und Hunderttausende vertrieben. Die Junta hat die Arbeiterbewegung gezielt ins Visier genommen, 151 Gewerkschaftsführer:innen verhaftet und 37 wegen ihres Engagements für demokratische Strukturen und ihren Widerstand getötet.
In der Erklärung äußern die BHI und ihre Partner zudem ihre Besorgnis über die jüngste Umbenennung der Junta vom Staatsverwaltungsrat (SAC) in die Staatssicherheits- und Friedenskommission (SSPC). Dies sei ein klarer Versuch, internationale Sanktionen zu umgehen.
Aufruf der Gewerkschaften zum Handeln
Die internationale Gewerkschaftsbewegung unterstützt die entschlossene Absicht der arbeitenden Menschen, die Scheinwahlen der Militärjunta in Myanmar zu boykottieren.
Wir rufen alle demokratischen Kräfte – einschließlich Regierungen, multilateraler Institutionen, der Zivilgesellschaft sowie internationaler Gewerkschaftspartner – dazu auf, sich an die Seite des myanmarischen Volkes zu stellen. Wir fordern sie auf, auf die vollständige Umsetzung und Verschärfung der Sanktionen gegen die Militärjunta zu drängen, um die Unterdrückung der Menschen zu beenden.
An der Seite von Myanmars Beschäftigten
Der BHI-Regionalvertreter für den asiatisch-pazifischen Raum, Apolinar „Dong“ Tolentino, erklärte, die Gewerkschaftsbewegung müsse eine klare und einheitliche Botschaft senden:
„Die Beschäftigten Myanmars haben bereits mit ihrer Stimme, ihren Streiks und ihrem Leben abgestimmt. Sie haben gegen die Diktatur gestimmt. Diese Pseudowahl ist nicht ihre Demokratie. Unsere Aufgabe ist es, ihren Widerstand zu unterstützen und ihr Recht auf echte demokratische Beteiligung zu verteidigen“.
Die BHI steht an der Seite der Menschen in Myanmar, insbesondere der Arbeitnehmer:innen und Gewerkschaften, die sich trotz unablässiger Unterdrückung weiterhin organisieren und Widerstand leisten.