14 September 2025

DAS BHI-PROGRAMM FÜR MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT IM AMAZONAS: EIN VORSCHLAG FÜR DIE COP30

Am Vorabend des Internationalen Aktionstages für den Amazonas und im Vorfeld der COP30 in Belém, Brasilien, hat die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) einen neuen Vorschlag für die Amazonasregion vorgestellt. Die Initiative „Programm für menschenwürdige Arbeit im Amazonasgebiet“ wurde vom Gewerkschaftsnetzwerk der BHI im Amazonasgebiet entwickelt. Sie zielt darauf ab, die Arbeitnehmer:innen in den Mittelpunkt der Diskussionen über die Zukunft des größten tropischen Waldes der Welt zu stellen.

Das Programm ist eine direkte Reaktion auf die schwere sozio-ökologische Krise in der Region, in der die Zerstörung des Waldes eng mit prekären Arbeitsverhältnissen und sozialer Marginalisierung verknüpft ist. Die Daten sind alarmierend: Die Quote der informell Beschäftigten im Gebiet, das rechtlich zum Amazonas gehört, liegt fast 20 Prozent höher als im übrigen Brasilien und das durchschnittliche Einkommen der Beschäftigten ist 40 Prozent niedriger.

Kernpunkte des Vorschlags

Das Programm für menschenwürdige Arbeit im Amazonasgebiet fordert unter anderem folgende konkrete Maßnahmen:

  • Beteiligung der Gewerkschaften: Sicherstellen, dass Gewerkschaften bei der COP30 und in allen politischen Entscheidungsprozessen zur Amazonasregion mitbestimmen können.
  • Bekämpfung von Ausbeutung: Es sind verstärkte Anstrengungen zur Abschaffung von sklavenähnlicher Arbeit und Kinderarbeit erforderlich, da diese in der Region nach wie vor ein gravierendes Problem darstellen.
  • Schaffung grüner Arbeitsplätze: Es sollen Mittel aus Fonds wie dem Amazonas-Fonds und dem Klimafonds bereitgestellt werden, um nachhaltige Waldbewirtschaftung und Renaturierung zu fördern und dadurch menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen.
  • Rechte der Völker Amazoniens: Schutz der territorialen Rechte sowie Gewährleistung der freien, vorherigen und informierten Zustimmung der indigenen Völker, der Quilombola-Gemeinschaften und weiterer Gruppen.
  • Verbesserte Arbeitsbedingungen: Förderung der Formalisierung informeller Arbeit, Angebot von Berufsaus- und Weiterbildungen und Gewährleistung von Gesundheits- und Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz.

Der Vorschlag betont, dass die COP30, die erstmals in einer Hauptstadt des Amazonasgebiets stattfindet, eine einmalige Gelegenheit bietet, ein dauerhaftes Vermächtnis zu schaffen, indem die Lebensbedingungen der Bevölkerung in der Region verbessert werden. Die BHI ist überzeugt: Es ist an der Zeit, dass die Arbeitnehmer:innen Amazoniens selbst zur Welt sprechen, statt dass die Welt nur weiter über sie spricht

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