15 October 2025

AFRIKANISCHES FORUM FÜR WIRTSCHAFT UND MENSCHENRECHTE: GEWERKSCHAFTEN FORDERN ZENTRALE ROLLE BEI DER DURCHSETZUNG VON VERANTWORTLICHKEIT

Das 4. afrikanische Forum für Wirtschaft und Menschenrechte (BHR), das vom 7. bis 9. Oktober 2025 in Lusaka, Sambia, stattfand, diente als wichtige Plattform für die Förderung der Unternehmensverantwortung in ganz Afrika. Unter dem Motto „Vom Bekenntnis zum Handeln: Rechtsmittel, Wiedergutmachung und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln in Afrika ausbauen“ versammelten sich auf der Veranstaltung mehr als 600 verschiedene Interessenvertreter aus über 75 Ländern weltweit, darunter 39 aus Afrika. Es waren Vertreter von Unternehmen, Regierungen/Staaten, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften, darunter auch einer von der Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI), anwesend, um sicherzustellen, dass die Stimmen der Arbeitnehmer in den Diskussionen Gehör fanden.

Durch ihre Teilnahme und Mitwirkung an Podiumsdiskussionen nutzten die Vertreter der BHI das Forum, um die wichtige Rolle der Gewerkschaften bei der Arbeit im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte deutlich zu machen, die sich von der Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen unterscheidet, diese jedoch ergänzt. Eine wichtige Erkenntnis aus der Teilnahme der BHI war die Notwendigkeit, Arbeitnehmerrechte, einschließlich der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Tarifverhandlungen, fest in den Mittelpunkt aller Diskussionen und Mechanismen des BHR-Forums zu rücken.

Eine zentrale Botschaft der BHI war die dringende Notwendigkeit für afrikanische Länder, von politischen Diskussionen zu konkreten Maßnahmen überzugehen. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung nationaler Aktionspläne zu Wirtschaft und Menschenrechten. Das Forum betonte, dass afrikanische Länder die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) übernehmen und mittels lokaler Maßnahmen im Rahmen nationaler Aktionspläne umsetzen müssen. Die Leitlinien der Afrikanischen Union (AU) zu diesem Thema wurden ebenfalls hervorgehoben. Die afrikanischen Staaten erwarten und begrüßen die Veröffentlichung eines umfassenden Leitfadens der AU, der die Entwicklung von nationalen Aktionsplänen in der gesamten Region vorantreiben, Ernsthaftigkeit und Engagement zeigen und politische und institutionelle Impulse geben soll.

Die starke Präsenz der BHI auf dem Forum in Lusaka war ein bewusster Schritt im Einklang mit ihrer regionalen Strategie. In ihrem regionalen Plan, der im Rahmen der BHI-AME-Jugendleiterschulung, der Klimakonferenz und der Regionalkonferenz (die alle von Ende August bis September 2025 stattfanden) entwickelt wurde, wurden Wirtschaft und Menschenrechte sowie Sorgfaltspflichten als wichtige künftige Arbeitsbereiche und als Triebfeder für menschenwürdige Arbeitsbedingungen identifiziert. Das Forum bot dem globalen Gewerkschaftsverband eine wichtige Gelegenheit, sein Verständnis von Wirtschaft und Menschenrechten im afrikanischen Kontext zu vertiefen, insbesondere für die von seinen Mitgliedsgewerkschaften vertretenen Hochrisikosektoren (Bauwesen, Holz und Baumaterialien). Durch die Teilnahme an diesem Dialog auf höchster Ebene befähigt die BHI ihre regionalen Gewerkschaften aktiv dazu, Unternehmen wirksam in die Verantwortung zu nehmen und menschenwürdige und nachhaltige Arbeitnehmerrechte auf dem gesamten Kontinent voranzubringen. Die Teilnahme war ein wichtiger Schritt, um die globale Gewerkschaftspolitik regional spürbar zu machen.