Der Verband der Gewerkschaften der Bau- und Baustoffarbeiter SINDICONS hielt am 12. September seinen VIII. Kongress ab, an dem 80 Delegierte teilnahmen, darunter Betriebsräte und Aktivisten am Arbeitsplatz, einschließlich Sozialpartner und Gäste, die Schwestergewerkschaften aus Schweden, Dänemark, Rumänien und die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) vertraten.

Viktor Talmachi, Präsident des SINDICONS-Verbandes, sagte, dass der Verband sein 120-jähriges Bestehen in einer turbulenten Zeit feiert. Große Besorgnis wird über den Rückgang der Gewerkschaftsmitgliedschaften und die Schließung vieler Unternehmen in diesem Sektor sowie über den deutlichen Anstieg der Zahl der Arbeitsunfälle in Moldawien geäußert, die 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent zugenommen haben. Dies bestätige die Notwendigkeit einer verstärkten Kontrolle der Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften und von Arbeitsschutzschulungen am Arbeitsplatz. Er wies auch auf das Problem der Einmischung staatlicher Stellen in die Aktivitäten von Gewerkschaften hin. Talmachi verwies zudem auf ungelöste Arbeitskonflikte und stellte fest, dass Streitigkeiten oft informell beigelegt würden, da Schlichtungsmechanismen kaum funktionierten, Arbeitsgerichte fehlten und Bemühungen, solche in Unternehmen zu etablieren, bisher gescheitert seine, was Arbeiter benachteilige.

Talmachi sagte, dass die Sozialpartner der Bauindustrie am 31. Oktober 2023 einen Tarifvertrag für 2023–2027 unterzeichnet hätten, in dem der Mindesttarif für die erste Qualifikationskategorie auf 6.500 Lei (340 Euro) festgelegt wurde, was derzeit der höchste Lohntarif im Produktionssektor ist, obwohl SINDICONS darauf besteht, dass er auf 8.450 Lei (445 EUR) angehoben werden sollte. Talmachi begrüßte auch die monatliche Zulage von 3.000 Lei (158 EUR) für junge Arbeiter, die zum ersten Mal eine Beschäftigung aufnehmen, betonte jedoch, wie wichtig es sei, auch den Zugang zu Sozialwohnungen und eine bessere berufliche Bildung sicherzustellen.

Der SINDICONS-Kongress wählte Talmachi erneut zum Präsidenten. Zudem fand auch die Wahl der Mitglieder des Exekutivkomitees der Föderation statt, die sich an den genehmigten „Hauptrichtlinien“ der Föderation für 2025–2030 orientieren werden. „Wir verlieren nicht den Mut. Im Gegenteil. Wir suchen ständig nach Lösungen und arbeiten daran, unsere Organisationen zu stärken, auch wenn die Ergebnisse noch bescheiden sind. Wir sind froh, dass wir durchhalten konnten“, sagte Talmachi.