10 November 2025
DIE BHI FORDERT DIE IFC IN POSITIONSPAPIER ZUM VERBOT ALLER ASBESTGEBUNDENEN MATERIALIEN AUF
Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) fordert die International Finance Corporation (IFC) in einem jetzt veröffentlichten Positionspapier auf, unverzüglich alle asbesthaltigen Materialien aus ihren Investitionsprojekten zu verbannen. Hintergrund ist eine von IFC durchgeführte Überprüfung ihrer Schutzmaßnahmen. Das Papier mit dem Titel „Prohibit All Asbestos-Bonded Materials from IFC-Invested Projects“ (dt. Verbot aller asbesthaltigen Materialien bei IFC-Investitionsprojekten) kommt zu der Feststellung, dass die derzeitige Politik der IFC, die eine Verwendung von Asbest unter „bestimmten Bedingungen“ nach wie vor zulässt, schwerwiegende Gesundheits-, Umwelt- und finanzielle Risiken birgt. Die BHI betont, dass es für die IFC längst an der Zeit ist, mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) gleichzuziehen und ihren Nachhaltigkeitsrahmen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und globalen Best Practices in Einklang zu bringen.
In dem Positionspapier wird darauf hingewiesen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von jährlich über 200.000 arbeitsbedingten Todesfällen durch Krebs berichtet, die auf Asbest zurückzuführen sind. Derweil haben die WHO, die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) und andere MDBs wie die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) die Verwendung von Asbest gänzlich verboten. Nach Ansicht der BHI ist die Ausnahmeregelung der IFC, die bis zu 20 % Asbest in gebundenen Asbestzementprodukten zulässt, sowohl wissenschaftlich unbegründet als auch ethisch nicht zu rechtfertigen. Laut WHO gibt es keine unbedenkliche Asbestexposition.
In dem Papier der BHI wird ferner darauf hingewiesen, dass die IFC weiterhin Projekte finanziert, die Asbest enthalten, und dadurch Arbeitnehmer, lokale Gemeinschaften und die Umwelt einem erheblichen Risiko aussetzt, insbesondere in katastrophenanfälligen Gebieten, in denen mit Asbest errichtete Gebäude durch Erdbeben, Überschwemmungen oder Stürme einstürzen oder beschädigt werden können. Die BHI fordert die IFC nachdrücklich auf, dem Beispiel anderer multilateraler Entwicklungsbanken zu folgen und Asbest aus ihren Projektportfolios zu streichen. Dabei betont die BHI, dass dies nicht nur dem Schutz von Menschenleben dient, sondern auch der Verpflichtung der IFC zur Förderung einer nachhaltigen und sicheren Entwicklung entspricht.
Das Positionspapier gibt es hier als Download.