Die Unabhängige Gewerkschaft der Forstwirtschaft, Holzverarbeitung und Papierindustrie in Bosnien und Herzegowina (SSŠPDPBIH) hielt ihren 8. Kongress am 31. Oktober in Sarajevo (Ilidža) ab. Es war ein besonderes Ereignis für die 90 Teilnehmer, darunter gewählte Vertrauenspersonen, Aktivisten, Sozialpartner und Gäste, die Schwestergewerkschaften aus Bosnien und Herzegowina und Serbien sowie die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) vertraten, die in diesem Jahr das 120-jährige Bestehen der SSŠPDPBIH feierten.

Frode Alfheim, Präsident der norwegischen Industrie- und Energiegewerkschaft Styrke, begrüßte die Kongressteilnehmer in einer Videobotschaft.

Lejla Ćatić wurde als Präsidentin für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Außerdem wurden die Mitglieder des Aufsichtsrates, der Satzungskommission und des Vorstandes der SSŠPDPBIH gewählt und Änderungen der Satzung der Gewerkschaft angenommen.

In ihrem Bericht hob Präsidentin Ćatić hervor, dass die acht Tarifverträge, die in den letzten vier Jahren im öffentlichen und im privaten Sektor abgeschlossen wurden, für 98 Prozent aller Beschäftigten gelten. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit drei weitere Tarifverträge. Die Ausbildung junger Mitglieder, Frauen und aktiver Gewerkschaftsmitglieder und -funktionäre hat weiterhin höchste Priorität. In der vergangenen Kongressperiode hat die Gewerkschaft acht bis zehn Prozent ihres Budgets für Bildungs- und Ausbildungsaktivitäten bereitgestellt.

Der Kongress verabschiedete das Arbeitsprogramm für den Zeitraum 2026–2030 mit folgenden Prioritäten: a) Schulung von Mitgliedern durch die Gewerkschaftsschule; b) Sicherstellung des rechtlichen und materiellen Schutzes der Mitglieder; c) Unterstützung bei der Aushandlung und dem Abschluss von Tarifverträgen; d) Abgabe von Stellungnahmen zu Unternehmenssatzungen; e) Stärkung des Arbeitsschutzes; f) Unterstützung der Einführung moderner Technologien in der Branche; und g) Verstärkung der Zusammenarbeit mit der CITUBIH und Schwestergewerkschaften in Bosnien und Herzegowina und in der Region im gemeinsamen Kampf für die Rechte und den Schutz von Arbeitnehmern.

Die Delegierten beschlossen außerdem den Start mehrerer Initiativen, darunter:

• Gewerkschaftliche Organisierung von Arbeitnehmern in FSC-zertifizierten Unternehmen, insbesondere entlang der Lieferkette, Initiierung von Gesetzesänderungen auf Ebene der Kanone und in Arbeitsverträgen;
• Stärkere Zusammenarbeit mit der Arbeitsaufsicht zur kontinuierlichen Überwachung von Arbeitsbedingungen;
• Verbesserung der Tarifverhandlungen und des sozialen Dialogs auf sektoraler Ebene; und
• Förderung von Investitionen in Qualifikationen und Berufsausbildung für die Zukunft des Holz- und Forstsektors.

Als Vertreter der BHI beglückwünschte Jasmin Redžepović, Sekretär für Bildung, die Gewerkschaftsführung zu ihrer herausragenden Arbeit bei der Unterzeichnung, Verbesserung und Aufrechterhaltung von Tarifverträgen im Holz- und Forstsektor. Er unterstrich zudem die Bedeutung des gemeinsamen Engagements im Rahmen des FSC, um die Einhaltung der Standards für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und sozial verantwortliche Geschäftspraktiken sicherzustellen, mit besonderem Schwerpunkt auf den sozialen Rechten von Arbeitnehmern bei den Hunderten von Lieferanten, die in Bosnien und Herzegowina tätig sind.

„Die SSŠPDPBIH ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie starke, demokratische und zukunftsorientierte Gewerkschaften die Zukunft menschenwürdiger Arbeit in der Holz- und Forstindustrie gestalten können“, so Redžepović. „Der Einsatz der Gewerkschaft für Tarifverhandlungen, Bildung und Nachhaltigkeit ist wegweisend, nicht nur für Bosnien und Herzegowina, sondern für Gewerkschaften in der ganzen Welt.“

Zum Abschluss nahm Redžepović im Namen der BHI ein Dankesschreiben entgegen, in dem die langjährige Unterstützung und der Beitrag der BHI zur Entwicklung der Gewerkschaften in der Forst-, Holz- und Papierindustrie in Bosnien und Herzegowina gewürdigt werden– ein Beitrag, der, wie es in dem Schreiben heißt, in Erinnerung bleibt und zutiefst geschätzt wird.