30 October 2025

BHI BEGRÜSST DIE LÄNGST ÜBERFÄLLIGE AUFHEBUNG ALLER FSC-ZERTIFIKATE IN MYANMAR

Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) begrüßte die längst überfällige Entscheidung des Forest Stewardship Council (FSC) und der Assurance Services International (ASI), alle verbleibenden Markenlizenzverträge (TLAs) in Myanmar zu kündigen. Da die letzten beiden Zertifikate am 18. Oktober 2025 widerrufen wurden, gibt es keine aktiven FSC-zertifizierten Unternehmen mehr, die unter dem Militärregime tätig sind.

Diese entschiedene Maßnahme ist das Ergebnis der unermüdlichen Lobbyarbeit der BHI zusammen mit der Building and Wood Workers Federation of Myanmar (BWFM) und Verbündeten innerhalb des FSC-Systems. Seit mehr als zwei Jahren fordern die genannten Gewerkschaften den FSC-Vorstand, das FSC-Sekretariat und ASI immer wieder auf, im Einklang mit ihren eigenen Grundsätzen zu handeln und die Zertifizierung in einem Umfeld aus systematischer Unterdrückung und Zwangsarbeit zu beenden.

Die Entscheidung gilt als Bestätigung von Vor-Ort-Berichten der BHI, die wiederholte und schwerwiegende Verstöße gegen die Kernarbeitsnormen des FSC aufdeckten. Dazu gehörten „erzwungene Überstunden, die Zwangsarbeit gleichkommen“, „ein zweistufiges System, das Tagelöhner in Bezug auf Bezahlung, Urlaub und Arbeitsplatzsicherheit diskriminiert“, und das „Fehlen einer Gewerkschaft“. In einem ungeheuerlichen Fall soll eine Fabrik dem Militär eine Liste der Beschäftigten zur Einberufung vorgelegt haben, was eine eindeutige Verletzung der Menschenrechte darstellt.

Die Aufhebung der Zertifikate war die einzige glaubwürdige Möglichkeit, die Integrität des FSC zu schützen und eine Mitschuld an den Gräueltaten der Junta zu verhindern. Wie die BHI seit Langem warnt, besteht die Gefahr, dass jegliche Geschäftstätigkeit in Myanmar dem Regime die Legitimität verschafft, nach der es verzweifelt sucht, und dass jede Form der FSC-Zertifizierung in Myanmar mit dem Risiko einhergeht, den Export von „Blutholz und Holzprodukten“ zu legitimieren, mit dem Militäroperationen finanziert, Gräueltaten angeheizt und das Leiden der Bevölkerung Myanmars verlängert werden.

Mit dieser Entscheidung schließt sich der FSC endlich der IAO-Entschließung zu Myanmar gemäß Artikel 33 aus dem Jahr 2025 an, in der alle Akteure aufgefordert werden, dafür zu sorgen, dass ihre Aktivitäten keine Verstöße gegen Arbeitnehmerrechte „ermöglichen, erleichtern oder verlängern“.

Die BHI bekräftigte, dass die Entschließung einen klaren globalen Maßstab für verantwortungsvolles Handeln gesetzt hat. Ferner erklärte die BHI, dass sie den FSC und ASI für die Einleitung der notwendigen Schritte lobt, aber weiterhin wachsam sein wird. Die BHI bekräftigte, dass der Zertifizierungsprozess in Myanmar erst dann wieder aufgenommen werden sollte, wenn die staatliche Gewalt beendet ist und die grundlegenden Arbeitnehmer-, Menschen- und Gewerkschaftsrechte vollständig wiederhergestellt sind.