28 October 2025
BHI-KONFERENZ ZU GLOBALEN MNC UNTERSTREICHT BEDEUTUNG VON PARTNERSCHAFTEN FÜR MENSCHENWÜRDIGE UND SICHERE ARBEIT
Genf, 21.–22. Oktober 2025 – Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) hat ihre 3. Konferenz zu globalen multinationalen Unternehmen (MNC) am Hauptsitz der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) in Genf abgehalten. Die zweitägige Veranstaltung brachte Gewerkschaftsführer, Vertreter multinationaler Unternehmen und von Finanzinstitutionen, Forscher sowie Experten für menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zusammen, um den Dialog und die Zusammenarbeit in globalen Lieferketten zu stärken.
Die diesjährige Konferenz stand unter dem Motto „Nutzung und Erneuerung internationaler Rahmenvereinbarungen (IFAs) im Kontext menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht“ und spiegelte die wachsende Bedeutung der Abstimmung von Unternehmensverantwortung und Arbeitnehmerrechten vor Ort wider.
Eine Konferenz des Dialogs und des gemeinsamen Lernens
Bei der diesjährigen Veranstaltung wurde großer Wert auf offene Diskussionen und gemeinsame Problemlösungen gelegt. Die Teilnehmer untersuchten, wie Internationale Rahmenvereinbarungen (IFAs ) – das wichtigste InstrumentderBHI zur Förderung globaler Arbeitsnormen – in der Praxis umgesetzt werden.
Die Delegierten tauschten sich sowohl über Erfolge als auch über Herausforderungen aus und erkannten an, dass IFAs zwar zu greifbaren Fortschritten in vielen multinationalen Betrieben geführt haben, aber weitere Anstrengungen erforderlich sind, um ihre Reichweite zu erhöhen und eine sinnvolle Beteiligung der Arbeitnehmer zu gewährleisten.
Ein umfassendes Programm mit starker Beteiligung
An zwei Tagen erlebten die Teilnehmer ein umfassendes und vielfältiges Programm, das sich mit den wichtigsten Trends und Herausforderungen in den Bereichen Bau, Holz und verwandten Sektoren befasste:
- Trends und Zukunftsmärkte: Untersuchung neuer Dynamiken im globalen Bauwesen und in der verarbeitenden Industrie durch die Vorstellung der Konferenzstudie: 2025 – MNC-Konferenzbericht
- Sorgfaltspflicht, Beschaffung und Sicherheitsvorkehrungen: Diskussion darüber, wie verantwortungsvolle Beschaffung und Finanzstandards Arbeitnehmerrechte unterstützen können.
- Vertiefungssitzungen: Zwangsarbeit und Anwerbung, Klimawandel und Hitzestress sowie Zertifizierungssysteme und existenzsichernde Löhne.
- Der Wert von IFAs in einem neuen globalen Umfeld: Analyse der Frage, wie Vereinbarungen weiterentwickelt werden können, um den sich verändernden wirtschaftlichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Insgesamt tauschten 41 Diskussionsteilnehmer ihre Erkenntnisse aus. Dabei handelte es sich um Vertreter von Gewerkschaften, multinationalen Unternehmen, Entwicklungsbanken, Zertifizierungsstellen und aus der Zivilgesellschaft. Die Debatten waren lebhaft, zukunftsorientiert und lösungsorientiert.
Wichtigste Ergebnisse: Zusammenarbeit und Erneuerung
In den verschiedenen Sitzungen verständigten sich die Teilnehmer auf mehrere Prioritäten für die kommenden Jahre:
- Stärkung der Umsetzung und des Bewusstseins für IFAs, um sicherzustellen, dass die Verpflichtungen zu echten Verbesserungen für Arbeitnehmer führen.
- Vertrauensbildung durch kontinuierlichen Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen Gewerkschaften und multinationalen Partnern.
- Ausweitung der Zusammenarbeit mit Unternehmen und Kapitalgebern zur Bewältigung von Rechtsproblemen in komplexen Lieferketten.
Die Delegierten betonten auch die Notwendigkeit, IFAs enger mit den neuen Rahmenvorgaben für menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zu verknüpfen, um sicherzustellen, dass die Stimmen von Arbeitnehmern in jeder Phase des Risikomanagements und der Vorsorge gehört und Gewerkschaften einbezogen werden.
Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter von:
Mitgliedsorganisationen und Partnern der BHI, die Internationale Arbeitsorganisation, das Shift Project, das Blue Dot Network, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), der Ausschuss für Arbeitnehmerkapital , BESIX, SEOPAN, ACCIONA, die Société des Grands Projets, die Inter IKEA Group, der Forest Stewardship Council (FSC), PEFC International und das Business & Human Rights Resource Centre, um nur einige zu nennen.