22 October 2025
BHI UND FIFA UNTERZEICHNEN WEGWEISENDE VEREINBARUNG ZUR FÖRDERUNG VON ARBEITNEHMERRECHTEN BEI FIFA-TURNIEREN
Genf/Zürich, 22. Oktober 2025 – Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) und die FIFA haben eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die einen Rahmen für gemeinsame Inspektionen, Schulungen und Berichte zur Förderung menschenwürdiger und sicherer Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer festlegt, die am Bau und an der Renovierung von Stadien und anderer Infrastruktur im Zusammenhang mit FIFA-Turnieren beteiligt sind.
Die Vereinbarung, die anlässlich des 20-jährigen Bestehens der BHI von Per-Olof Sjöö, Präsident der BHI, und Mattias Grafström, Generalsekretär der FIFA, unterzeichnet wurde, hat eine Laufzeit bis 2030 und schafft eine formale Struktur für die Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen. Die BHI und die FIFA haben Folgendes vereinbart:
- Durchführung gemeinsamer Arbeitsinspektionen auf den Baustellen der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft™ und anderer FIFA-Turniere unter Wahrung der Vertraulichkeit und des Schutzes von Arbeitnehmern vor Repressalien in Einklang mit dem Übereinkommen 081 der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) über Arbeitsinspektionen;
- Schulungen und Schaffung von Kapazitäten für Arbeitnehmervertreter, Beschwerdemanagement sowie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz;
- Sicherstellung von Korrektur- und Abhilfemaßnahmen: Wenn negative Auswirkungen festgestellt werden, wird die FIFA mit den betroffenen Dritten zusammenarbeiten, um einen zeitgebundenen Plan für Korrekturmaßnahmen zu erstellen, den beide Organisationen bewerten und bis zur Lösung weiterverfolgen;
- Veröffentlichung gemeinsamer zusammenfassender Jahresberichte durch das Unterkomitee für Menschenrechte und Nachhaltigkeit der FIFA, in denen Fortschritte, Erkenntnisse und aktuelle Herausforderungen aufgezeigt werden.
Die FIFA und die BHI arbeiten seit mehr als einem Jahrzehnt zusammen, um die Arbeitsbedingungen im Zusammenhang mit der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft zu verbessern. Ihre Zusammenarbeit begann vor über einem Jahrzehnt. Vertieft wurde diese durch die enge Kooperation zwischen der BHI, der FIFA und dem in Katar ansässigen Supreme Committee for Delivery & Legacy bei der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022™. Das Supreme Committee for Delivery & Legacy war mit der Bereitstellung der vorgeschlagenen Austragungsorte und der Planung und dem Betrieb im Gastgeberland betraut. Die erfolgten Inspektionen, Dialoge und Schulungsinitiativen trugen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit, der Beschwerdemechanismen und des Bewusstseins für Arbeitsnormen bei.
Die neue Vereinbarung vereinigt diese Erfahrungen in einer formellen und dauerhaften Plattform zwischen der FIFA und der BHI für Dialog, Aufsicht, Prävention und Abhilfe und stellt sicher, dass die gewonnenen Erkenntnisse umgesetzt und festgestellte Verstöße auf transparente und zeitnahe Weise behoben werden.
Bei den bevorstehenden und bestätigten globalen Turnieren in Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten (2026), Brasilien (2027), Marokko, Portugal, Spanien, Argentinien, Paraguay und Uruguay (2030), Nord- und Mittelamerika (2031) sowie Saudi-Arabien (2034) wird die Zusammenarbeit in unterschiedlichen politischen und industriellen Kontexten umgesetzt. Beide Organisationen erkennen an, wie wichtig Transparenz, Rechenschaftspflicht und konstruktives Engagement sind, um sicherzustellen, dass die Rechte von Arbeitnehmern in den jeweiligen Lieferketten gewahrt werden.
„Diese Vereinbarung baut auf jahrelanger Erfahrung und kritischer Partnerschaft auf“ , so Ambet Yuson, Generalsekretär der BHI. „Die Vereinbarung sieht ein klares Verfahren vor, mit dem Missbräuche nicht nur überwacht, sondern auch verhindert und behoben werden können, um sicherzustellen, dass die Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte zu konkreten Verbesserungen für Arbeitnehmer führen.“
FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström sagte dazu: „Genau wie die Bau- und Holzarbeiter-Internationale nimmt auch die FIFA die Rechte von Arbeitnehmern sehr ernst. Es ist wichtig, dass alle Arbeitnehmer, die an Projekten im Zusammenhang mit FIFA-Turnieren beteiligt sind, gute Arbeitsbedingungen, ein angemessenes Einkommen, Sicherheit am Arbeitsplatz, sozialen Schutz und Integration genießen. Wir wollen sicherstellen, dass alle davon profitieren, wenn ein Land ein FIFA-Turnier ausrichtet, auch diejenigen, die die Infrastruktur bauen.“
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